Alle Beiträge von Oliver Wolf

Neue Veranstaltungsreihe: Brainfood to go

Wissenssnacks in kompakten Online-Seminaren in Spielfilmlänge

Perfekt fürs gemütliche Sofa und damit passend zur kalten Winterzeit bieten wir Ihnen ein regelmäßiges Abendprogramm, welches das Fernsehen ablöst: Brainfood to go.

Von 19:30 – 21:00 Uhr treffen Sie sich im virtuellen zoom-Raum mit unseren Kolleg*innen und weiteren Interessierten, um Einblicke in unsere beliebtesten Themen zu sammeln: Beziehung, Liebe, Kommunikation, Beratung, Sexualität, Sexuelle Bildung und Kinderschutz. Wir geben Ihnen die wichtigsten Fakten mit – kompakt in 90 min.
Um den Abend möglichst praxisnah zu gestalten, haben Sie die Möglichkeit, sich in kleinen Sequenzen selbst auszuprobieren.

Kleiner Tipp: Sie sind auf der Suche nach dem “etwas anderen” Geschenk? Wir stellen Ihnen gerne einen Gutschein aus.

Alle wichtigen Informationen sowie unsere Themen finden Sie hier.

weihnachtsgruß 2022

Das calaidoskop wünscht Ihnen eine besinnliche Adventszeit

Liebe Besucher*innen unserer Website, liebe Klient*innen und liebe Partner*innen des calaidoskop,

ein aufregendes Jahr voller Herausforderungen liegt nun hinter uns. Deshalb kann es umso wertvoller sein, die freie Zeit zwischen den Jahren bewusst zu leben, zu genießen und neue Energie zu tanken.

Wir wünschen Ihnen und Ihren Liebsten eine besinnliche Weihnachtszeit, ein frohes Fest und einen guten Rutsch ins Jahr 2022!

Unser Büro bleibt vom 23.12.2021 bis einschließlich 02.01.2022 geschlossen. Alle bereits vereinbarten Termine finden wie geplant statt.

Ihr Team des calaidoskop

 

 

podcast_sex_in_der_zukunft_calaidoskop

Welchen Sex bringt die Zukunft? – Ein Podcast über kluge Kondome, sexuelle Vielfalt, Toleranz und Achtsamkeit

Der Zukunftsforscher Michael Carl und unsere Sexualberater*innen Theresa Langlotz und Oliver Wolf stellen sich gemeinsam der Frage: Wie wird unsere Sexualität in der Zukunft aussehen? Was wird sich verändern? Oder bleibt doch alles beim Alten?

Die Rede ist von zwei Strömungen, die in Zukunft möglicherweise noch stärker auseinanderfließen werden: Der Strom derer, die an sich selbst und an ihre eigene sexuelle Performance den Anspruch stellen, imme Höchstleistungen zu erzielen – und der Strom, der viel Wert auf einen achtsamen Umgang mit sich selbst und der eigenen Sexualität legt.

Wenn Sie wissen wollen, was das “Smarte Kondom” damit zu tun hat und welchen Beitrag die Erziehung unserer Kinder für den Sex der Zukunft leisten kann, dann hören Sie doch mal rein in Carls Zukunft der Woche – Folge 35 “Die Sexualität der Zukunft”.

Basson-Modell

Woher kommt die Lust? Über die weibliche Sexualität und das Basson-Modell

Aufgepasst liebe Partner*innen: Für Frauen geht es beim Sex nicht vorrangig um einen Orgasmus, sondern um körperliche und emotionale Intimität! Viele heterosexuelle Frauen kommen nur hin und wieder zum Orgasmus, 65 % um eine amerikanische Studie aus dem Fachblatt “Archives of Sexual Behavior” zu zitieren. 95 % der Männer hingegen kommen immer. Das heißt aber nicht, dass Frauen keine erfüllende Sexualität erleben, nur weil sie im Durchschnitt seltener einen Orgasmus erleben!
Rosemary Basson hat den Versuch gewagt, die überaus komplexe weibliche Sexualität zu erklären.

Frauen, die oft wie aus dem Nichts Lust auf Sex haben, gibt es, aber sie sind eher in der Unterzahl. Besonders, wenn sie schon länger in einer Beziehung sind, nimmt das spontane Verlangen ab. Wenn Sie es von sich weniger oder gar nicht gewöhnt sind, spontan und einfach so Lust auf Sex zu haben, dann funktioniert Ihre Sexualität wahrscheinlich responsiver als die anderer Frauen – was heißt das?

Stellen wir uns folgendes Szenario vor: Sie sitzen entspannt auf dem Sofa und lesen einen erotischen Roman. Ihnen gefällt, was Sie da lesen und es erregt Sie. Sie lassen diesen Gedanken zu, weil Sie sich damit wohl fühlen. Sie legen das Buch weg und wenden sich Ihrem Partner/Ihrer Partnerin zu. Ihre sexuelle Begegnung befriedigt Sie. Sie fühlen sich gut. Vielleicht erleben Sie als Bonus einen oder mehrere Orgasmen.

So oder so ähnlich läuft die weibliche Sexualität ab. Frau nimmt einen Reiz aus ihrer Umwelt wahr, der sie körperlich und psychisch erregt. Vielleicht können Sie mit Erotikromanen nichts anfangen und finden es eher sexy, wenn Ihr Partner für Sie kocht. Es kommt dabei auf Sie und die Situation an, welche Reize Sie im Moment erregend finden. Entscheidend ist, wie es Ihnen im Moment geht (ob Sie beispielsweise gestresst oder entspannt sind), die Situation (die Kinder sind noch wach und Sie möchten nicht, dass sie Sie hören), Ihre sexuelle Vergangenheit und viele weitere Dinge. Liebe Partner*innen: Hier kommt ihr ins Spiel! Sie kennen Ihre Partnerin. Sie wissen, was ihr gefällt und was sie anmacht. Dann nehmen Sie es doch in die Hand und sorgen Sie dafür, dass sie Lust bekommt! Vielleicht stellen Sie gerade fest, dass Sie eigentlich gar nicht so genau wissen, was Ihre Partnerin sexy findet. Dann wird es wohl höchste Zeit, das herauszufinden!

Wenn der Reiz Sie erregt, dann kann das dazu führen, dass Sie Lust bekommen, mit Ihrem Partner/Ihrer Partnerin intim zu werden. Das muss nicht heißen, dass Sie Lust auf Penetrationssex haben müssen! Alle sexuellen Handlungen, die Ihnen gefallen und auf die Sie in diesem Moment Lust haben, können im Zusammenspiel aus Ihrer Lust und Ihrer sexuellen Erregung passieren. Wenn Sie die Lust und die Erregung aufrechterhalten können, dann können Sie ein positives sexuelles Erlebnis mit Ihrem Partner/Ihrer Partnerin haben und sich ihm/ihr verbunden fühlen.

Dieses Gefühl der Verbundenheit, der Wunsch nach emotionaler und körperlicher Intimität ist die Motivation schlechthin für Frauen, überhaupt Sex haben zu wollen. Die zweite Motivation kann die bloße Befriedigung des Sexualtriebs sein. Aber wie wir ja bereits wissen, ist dieser angeborene Trieb bei vielen Frauen weniger ausgeprägt.

Halten wir fest:

  • Frauen sind responsive Wesen – sie brauchen sexuelle Reize, auf die sie mit sexueller Erregung reagieren können! Daraus kann Lust auf eine sexuelle Begegnung entfacht werden.
  • Ob eine Frau durch einen bestimmten Reiz erregt wird, hängt vom Kontext der Situation ab!
  • Die meisten Frauen sind wenig spontan – sie empfinden häufig keine sexuelle Erregung aus dem Nichts!
  • Frauen können erst sexuell erregt sein und dann Lust empfinden!
  • Das oberste Ziel von Sex ist NICHT der Orgasmus, sondern emotionale und körperliche Nähe!

Wie Sie herausfinden können, welche sexuellen Reize Sie erregen, lesen Sie hier.

Von Alexandra Klein

 

 

Zum Nachlesen:

Frederick, D.A., John, H.K.S., Garcia, J.R. et al. Differences in Orgasm Frequency Among Gay, Lesbian, Bisexual, and Heterosexual Men and Women in a U.S. National Sample. Arch Sex Behav 47, 273–288 (2018). Siehe https://doi.org/10.1007/s10508-017-0939-z

Sexuelle Motivation bei der Frau. Siehe https://www.sexmedpedia.com/sexuelle-motivation-bei-der-frau/

Modelle weiblicher Sexualität. Siehe https://www.sexmedpedia.com/modelle-weiblicher-sexualitaet/

Basson, R. (2002). Female sexual dysfunctions – the new models. Br J Diabetes Vasc Dis2002;2:267–70. Siehe https://journals.sagepub.com/doi/pdf/10.1177/14746514020020040501

Drama-Dreieck

Was soll dieses Theater? – Welches Rollenspiel außerhalb des Schlafzimmers bedenklich sein kann

Kennen Sie das Gefühl, klein, hilflos und schwach zu sein? Sie wollen sich durchsetzen und Ihre Meinung sagen, schaffen es aber irgendwie nicht? Dann spielen Sie wahrscheinlich die Rolle des Opfers. Besonders in Paarbeziehungen erleben wir, dass die Partner*innen in verschiedene Rollen schlüpfen, ohne es zu merken und damit für ein ungesundes Miteinander sorgen. Das Drama-Dreieck erklärt, um welches Rollenspiel es geht und wie es dazu kommt…

Da gibt es die klassische Verfolger*in: Sie/Er glaubt, allem und jedem überlegen zu sein. Dementsprechend nimmt sie/er sich die Freiheit heraus, andere anklagen, kontrollieren und kritisieren zu dürfen. Sie/Er weiß und kann ja schließlich alles besser! „Warum kannst du nicht einmal pünktlich sein?“ oder „Ich habe dir schon mindestens zehnmal gesagt, dass du den Müll runterbringen sollst!“. Wenn allerdings nicht jede/r nach seiner Pfeife tanzt, kann die Verfolger*in schon einmal schnell sehr wütend werden.

Ihr/Ihm steht das Opfer gegenüber: Es wird vom Verfolger „auserwählt“ oder es sucht sich seine Rolle unbewusst selbst aus. Es ordnet sich dem Verfolger unter, macht sich klein und denkt gar nicht daran, ihm zu widersprechen. Schließlich hätte es die notwendige Stärke und Macht dazu gar nicht. Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als still auf Hilfe zu warten.

Da kommt die/der Retter*in genau richtig: Sie/Er ist zur Stelle, noch ehe das Opfer um Unterstützung bitten kann. Die/Der Retter weiß, was das Opfer braucht, tröstet es und verteilt Ratschläge. „Ich weiß genau, was jetzt das Beste für dich ist“. Wie sollte sich das Opfer schon allein aus seiner Situation befreien? Es steht außer Frage, dass es das ohne die/den Retter*in niemals schaffen würde.

Aber halt – Zuschauer*innen gibt es bei diesem Schauspiel doch gar nicht! Schließlich merkt das Paar nicht einmal, dass es auf der Bühne steht und geradewegs auf die völlige Frustration zusteuert. Beide sind blind für Problemlösungen. Keiner denkt mehr an ein Gespräch auf Augenhöhe. Beide leben ihre Rollen und vergessen dabei ganz, wer sie eigentlich sind und worum es wirklich geht.

Kein Paar spricht sich vorher ab und sagt „Heute darf ich mal die/der Retter*in sein, ja? Ich war schließlich gestern schon das Opfer“. Die Rollenverteilung passiert unbewusst, meist auch geleitet von Erfahrungen aus der Kindheit. Wenn Sie sich als Kind beispielsweise beim gemeinsamen Abendessen mit der Familie als Opfer gefühlt haben, weil Ihre Eltern Ihnen immer wieder vorgehalten haben, wie unzulänglich Sie sind, dann kann es sein, dass Sie auch als erwachsener, eigenständiger und  unabhängiger Mensch dazu neigen, in Ihrer Partnerschaft das Opfer zu spielen.

Sollten Sie merken, dass Sie und Ihr Partner/Ihre Partnerin sich gerade in einer Situation befinden, die Sie beide frustriert und unglücklich macht, dann kann es hilfreich sein, sich bewusst zu machen, wie Sie sich gerade verhalten, was Sie denken und was Sie fühlen. Bin ich in der Position der/des Verfolger*in und hacke zu Unrecht auf meinem Partner/meiner Partnerin herum, der/die sich nicht gegen mich wehren kann? Oder spiele ich mich gerade zu seinem/ihrer Retter*in auf, obwohl er oder sie überhaupt nicht darum gebeten hat, Ratschläge von mir zu bekommen?

Stellen Sie sich diese konkreten Fragen, wenn Sie das nächste Mal in solch einer Situation gelandet sind:

  • Wie erlebe ich die aktuelle Situation?
  • Was fühle und denke ich?
  • Was würde ich gerne mitteilen?
  • Welche Rolle übernehme ich gerade?
  • Kommt mir das aus meiner Kindheit vielleicht bekannt vor?
  • Welche Rollen spielen die anderen?
  • Und welche Angelegenheiten und Probleme betreffen tatsächlich mich, welche nehme ich mir nur an?

Sie können sich bewusst dazu entscheiden, Ihre ungesunde Rolle abzulegen und eine der folgenden Verhaltensvorschläge anzunehmen:

Die/Der Konfrontierer*in nimmt die Stelle der/des Verfolger*in ein. Sie/Er zieht niemanden zur Rechenschaft, sondern geht tolerant mit Fehlern um und äußert wohlwollende und konstruktive Kritik, ohne sein Gegenüber zu bewerten oder gar zu beleidigen.

Die/Der Hilfesuchende löst das Opfer ab. Sie/Er bittet aktiv um Unterstützung, ohne ihre/seine Mitmenschen auf eine höhere Stufe zu stellen. Sie/Er legt selbst fest, was sie/er braucht. Sie/Er hört damit auf, die Schuld bei anderen zu suchen und übernimmt stattdessen Verantwortung für ihr/sein eigenes Handeln.

Der Coach tritt als Nachfolger*in der/des Retter*in an. Er hört der/dem Hilfesuchenden zu und unterstützt nur dann, wenn er auch darum gebeten wird. Er nimmt sein Gegenüber als mündigen Menschen wahr, der sehr wohl im Stande ist, eigenständig Lösungen für seine eigenen Probleme zu finden. Schließlich ist Ihr Partner/Ihre Partnerin die Expertin/der Experte für sich selbst und für seine/ihre eigenen Angelegenheiten.

In der systemischen Beratung und Therapie agieren wir genau nach diesen Grundsätzen. Wir sehen in jedem Menschen das Potenzial und die Fähigkeit, sich selbst zu helfen. Wir begegnen uns auf Augenhöhe, hören aktiv zu und finden gemeinsam heraus, welche Stärken unsere Klient*innen bereits mitbringen. Wir bohren nicht in dem herum, was noch fehlt, sondern richten den Blick auf das, was bereits da ist und auf die Lösung.

Sollten Sie also demnächst feststellen, dass Sie Teil eines Dramas sind, halten Sie kurz inne und fragen Sie sich, was Sie jetzt gerade wirklich denken und fühlen. Achten Sie auf sich und reflektieren Sie sich für einen kurzen Moment. Sollten Sie sich dabei Unterstützung wünschen, vereinbaren Sie gerne einen Termin für ein Gespräch mit unseren Berater*innen.

Von Alexandra Klein

 

Zum Nachlesen:

Karpman, Stephen B. (1968). Fairy Tales and Script Drama Analysis. TA Bulletin

Frey, B. (2016) Drama-/Gewinner-Dreieck: Will ich Retter sein – oder Coach? In Schulz, M., Schoppmann, S., Hegedüs, A., Gurtner, C., Stefan, H., Finklenburg, U., … Hahn, S. (Hrsg.), Fremdsein überwinden – Kompetenzen der psychiartrischen Pflege in Praxis – Management – Ausbildung – Forschung (S.356 – 359). Bern: Verlag Berner Fachhochschule, Fachbereich Gesundheit, Forschung & Entwicklung / Dienstleistung Pflege

 

Vaginismus - Sexualberatung Leipzig

Vaginismus

Vaginismus ist die Verkrampfung der Beckenbodenmuskulatur, sodass die Penetration unmöglich ist oder große Schmerzen verursacht. Vaginismus kann von Beginn an oder auch erst nach einer Zeit auftreten, in der die Sexualität ausgelebt werden konnte.

Im Systemischen gehen wir davon aus, dass jedes Verhalten (auch Schmerzen beim Sex) einen Grund hat und dass es einen sinnvollen Nutzen dafür gibt. Dabei bezeichnen wir als Beraterinnen und Berater den Vaginismus nicht als Störung, sondern sind gespannt darauf, wozu er gut ist. Das mag im ersten Moment paradox klingen, aber die Ursachen für sexuelle Störungen liegen meist viel tiefer, als wir denken. Und oft wird über unsere Sexualität etwas ausgetragen, wobei unser eigentliches Problem ganz woanders liegt.

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sexualles Begehren

Mehr Möglichkeiten Sex zu haben – die Motive sexuellen Begehrens

Wer kennt es nicht: am Anfang der Beziehung, wenn beide Partner noch frisch verliebt sind, kann man kaum die Finger von einander lassen. Die Anziehung und das sexuelle Begehren sind unglaublich hoch. Man findet seinen Partner attraktiver als jeden anderen Menschen auf der Welt. Doch die Verliebtheit klingt ab und damit auch die sexuelle Lust. Alles ist Gewohnheit, nichts scheint mehr besonders.

Doch woran liegt das? Katharina Hinsch hat 6 Facetten der Sexualität ausgearbeitet, die verschiedene Motive darstellen, Sexualität zu wollen. Sie geben also mehrere Zugänge zum sexuellen Begehren. Sexuelle Unlust entsteht, wenn wir nur auf eine Weise sexuell Begehren. Besonders in Beziehungen kostet es Mut, sich dem Partner zu öffnen und in all seinen Facetten zu zeigen. Sexuell breiter aufgestellt zu sein, hat den Vorteil, dass das Begehren nicht durch Stress, Streit oder Älterwerden gestört werden kann.

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Family-Corona-Time

Family-Corona-Time – so wird die Zeit zu Hause ein Erfolg

Während der Coronazeit leben die meisten von uns zu Hause, zusammen mit ihrer Familie. Die Beschränkungen um das Haus zu verlassen nehmen dabei immer weiter zu und teils verschärft sich damit auch die Lage in unseren vier Wänden. Wir wollen Ihnen hier wertvolle Tipps geben, wie Sie das Miteinander besser gestalten können.

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