Krise – Was nun? 10 Tipps im Umgang mit besonders herausfordernden Lebenssituationen

Oft werden wir von unseren Klient*innen gefragt, was man konkret tun kann, wenn man in extrem fordernde Lebenssituationen kommt und scheinbar nichts mehr geht. Hier sind 10 Vorschläge, die bei der Bewältigung einer persönlichen Krise nützlich sein können:

Wenn wir im Stress sind, ist es natürlich, dass wir „kopflos“ werden, uns gefühlt „alle Felle davon schwimmen“, wir in aggressive Konfrontation mit anderen gehen, am liebsten alles hinschmeißen und weglaufen würden oder uns verkriechen wollen. Es ist dann fast unmöglich, einen klaren Gedanken zu fassen oder sinnvolle Entscheidungen zu treffen. Sie sind dann im roten Bereich. Deswegen:

Stöhnen oder seufzen Sie. Schütteln Sie sich. Spüren Sie verspannte Muskeln und lassen Sie (nur ein wenig) los. Unser Körper reagiert auf die Anspannung, den Stress, Streit oder Traurigkeit. Wir neigen dazu, immer flacher zu atmen, zu verkrampfen. Da in der anderen Richtung auch unser Körper unsere Stimmung beeinflusst, ist hier ein guter Ansatzpunkt, etwas Erleichterung zu finden.

Sie sind in der akuten Krise im Ausnahmezustand. Ihr Verstand ist gelähmt, genauso wie Ihre Fähigkeit, mit Ihrem Gegenüber mitzufühlen. Statt einer schnellen Reaktion tun Sie besser erstmal nichts. Antworten Sie nicht sofort und gehen ggf. aus der Situation heraus. Bitten Sie darum, Dinge zu vertagen.

Gleichmäßige Bewegungen wie flottes Gehen oder Joggen helfen Ihrem Körper und Ihren Gedanken sich zu entspannen.

Struktur, feste Aufgaben und Gewohnheiten stabilisieren uns und helfen, nicht immer weiter in Sorgen und Grübeln zu versinken.

Bei Zeitmangel, im Stress und bei Erschöpfung neigen wir dazu, auf Aktivitäten zu verzichten, die uns „entbehrlich“ erscheinen. Wir gehen dann nicht mehr mit Freunden essen und lassen Kino, Tanzkurs oder Sauna sausen. Damit feuern wir aber die Erschöpfungsspirale nur an.

Zuspruch, Trost, eine Umarmung oder bekocht zu werden können Ihnen Kraft und Zuversicht spenden. Seien Sie jedoch vorsichtig mit Mitmenschen, die Ihnen schnell Ratschläge geben oder scheinbar sofort eine Lösung parat haben. Häufig geht es erstmal darum, anzuerkennen, dass es gerade schwierig ist.

Sparen Sie auch hier nicht nach dem Motto „ach, geht auch ohne…“. Ihr Körper braucht Ihre Zuwendung (oder haben sie schon mal versucht, ein Auto ohne Sprit zu fahren?).

Wagen Sie einmal den Versuch, Ihre herausfordernde Lebenssituation aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Mal angenommen, es sei ein Jahr vergangen, wie würden Sie von dort auf die heutige Situation schauen? – In der Krise verengt sich der Blickwinkel, wir überschätzen Gefahren und unterschätzen Möglichkeiten und positive Kräfte.

Der Rettungsdienst ist auch für seelische Notfälle zuständig. Ebenso gibt es die Möglichkeit, sich telefonisch und anonym Unterstützung zu suchen unter https://www.telefonseelsorge.de

Sollten Sie professionelle Unterstützung in einer schwierigen Lebensphase suchen, dann sind wir für Sie da. Im Rahmen einer Beratung oder Supervision stehen wir Ihnen bei Ihren persönlichen Themen bei.